Sonntag, 30. September 2012

Malaysia - Sepilok - Was für ein Affentheater?!

Highlights








Langhaus am Straßenrand



Angekommen in unserer Dschungelunterkunft sind wir fast ein bisschen überwältigt von unserm Langhaus mit Dschungelblick und den faszinierenden Geräuschen des Regenwaldes. Kaum zu glauben, dass man doch relativ luxuriös am Rande des Dschungels hausen kann.
Die allgegenwärtigen hungrigen Geckos sowie große blütenbestäubende Käfer und iPhone-große Schmetterlinge sind direkt vor unserer Haustür. Krokodile konnten wir aus sicherem Abstand auch noch sehen. 












Da liegt es doch geradezu nahe auch dem malaysischen Waldmensch (Orang Utan) einen Besuch abzustatten. Das Orang Utan Rehabilitationszentrum in Sepilok beherbergt nach eigenen Angaben verletzte und verwaiste Affen, die auf ein selbständiges Leben im Regenwald vorbereitet werden. Bei genauerem Hinsehen wirken die Affen wirklich nicht sehr gesund, was uns zu der Frage führt: Steht hier der Tourismus oder die Rehabilitation der Tiere im Vordergrund? Wenn man bedenkt, dass schätzungsweise bis zu 800 Besucher den Park täglich besuchen, das entspricht ca. EUR 6.000 Einnahmen pro Tag / TEUR 180 pro Monat, ist fraglich, welches Interesse solch ein Park hat alle seine Tiere der Wildnis zu überlassen. Ein Vorführungsvideo wird einem zumindest von der Motivation der Tiererhaltung überzeugen wollen. Die wahre Motivation liegt wohl wie doch so häufig irgendwo dazwischen.






Playboy

Viele Tiere zur Fütterungszeit






Viel spektakulärer, allerdings auch doppelt so teuer, war die Bekanntschaft mit den eigentlich sehr scheuen Nasenaffen (Proboscis Monkeys). Doch von der Scheu war nichts zu spüren. So sehr diese Affen uns beeindruckt haben, so wenig scheinen sie sich von unserer Gegenwart stören zu lassen. Im Übrigen sind das jetzt Miri’s neue Lieblingsaffen, die aber leider keinen Platz mehr in unserem Rucksack gefunden haben. Sie leben in einem Waldgebiet, dass vorher als Öl-Palmenplantage genutzt wurde. Die Brüder Lee, die Eigentümer der nach eigenen Angaben über 400 Hektar großen Plantage, haben sich dazu entschlossen die Tiere vor dem Aussterben zu schützen und dafür einen überschaubaren Teil des Areals affengerecht wieder aufzuforsten. Dabei sei erwähnt, dass die Einnahmen aus der Besichtigung der Affen sicherlich nur einen geringen Bruchteil dessen sind, was sie mit der Nutzfläche hätten erwirtschaften können.


Preise

# Dschungel-Doppelzimmer mit eigenem Bad und AC RM 150 pro Nacht (EUR 37,50)
# Eintritt Orang Utan Park RM 30 pro Person (EUR 7,50)
# Eintritt Nasenaffenfarm RM 60 pro Person (EUR 15,00)

Samstag, 29. September 2012

Malaysia - Kota Kinabalu & Kinabalu National Park – zweckmäßige Stadt & emporragende Natur

Highlights

Kota Kinabalu im LED-Licht bei Nacht

Kinabalu Mountain






Canopy Walkway









Angekommen auf der Insel Borneo, die sich auf die Länder Indonesien, Brunei und Malaysia aufteilt, begrüßt uns im Bundesstaat Sabah (eines von zwei Bundesländern Malaysias auf Borneo) die Hauptstadt Kota Kinabalu mit einem eher nüchternen Auftreten. Mit weitgehend großzügigen Straßen und gefühlsmäßig sauberer kommt die nicht gerade für ihre städtischen Highlights bekannte Stadt daher.


Viel interessanter jedoch ist die umliegende Natur. Der über eine Auto-Stunde entfernte Kinabalu Nationalpark bietet mit vielen Trekkingtouren noch viele weitere Highlights um den im Zentrum des Parks liegenden 4.095 Meter hohen Kinabalu Mountain. Aus zeitlichen und ausrüstungstechnischen Gründen haben wir uns gegen eine mehrtägige Tour um oder auf den höchsten Berg Malaysias entschieden und haben uns stattdessen auf einen mit über 40 Meter Höhe liegenden Canopy Walkway (Hängebrücken) begeben.
 






Wo ist der Waran?




Nasenaffen
Von Kota Kinabalu aus waren wir noch beim White Water Rafting im Kiulu River und konnten uns später bei einer gemütlichen Bootstour noch ein paar Langstelzenhäuser und die Tierwelt in den Wetlands im südwestlichen Sabah anschauen. 

Transportmittel



Das Streckennetz ist auf Borneo nicht ganz so komfortabel gestaltet wie wir das auf der malaysischen Halbinsel erleben konnten. Das hiesige Kurzstreckennetz agiert mit Kleinbussen, die ohne Fahrplan auskommen und erst bei voller Besetzung losfahren. Auch der Platz in diesen Bussen ist, da sie selten von Touristen genutzt werden, eher bedarfsgerecht für die kleineren Malaien ausgelegt, also für uns nicht ganz so üppig :)
 
Die Langstreckenbusse haben hier das in Deutschland bekannte 2 x 2 Sitze-System und sind damit nicht mehr so luxuriös, wie wir das noch von dem Festland her kennen. 

Preise

# Hostel Doppelzimmer mit eigenem Bad und AC RM 78 pro Nacht (EUR 19,50)
# Hostel Doppelzimmer mit gemeinsamen Bad und AC RM 60 pro Nacht (EUR 15,00)
# Abendessen ab RM 10,00 für 2 Personen (ab EUR 2,50)
# Busfahrt von Kota Kinabalu nach Sepilok (6 Std.) RM 46,00 pro Person (EUR 11,50)
# City Bus RM 1,00 (EUR 0,25)
# Mini Bus RM 1,50 (EUR 0,40)
# Eintritt Kinabalu Nationalpark / Poring Hot Springs RM 15 (EUR 4,00)
# Eintritt Canopy Walkway RM 5 (EUR 1,25) plus RM 5 Kameragebühr
# geführter Tagesausflug mit White Waterrafting, Flussfahrt, Mittag- und Abendessen, inkl. jeglicher Transporte für RM 280 pro Person (EUR 70,00)
# Wäscheservice (Waschen, Trocknen, Bügeln) RM 3,50 pro KG (EUR 0,90)
# Fähre von Kota Kinabalu über Pulau Labuan nach Muara (Brunei) RM 60 pro Person (EUR 25) zzgl. jeweils Hafengebühren von RM 5 p.P. (EUR 1,25)

Montag, 24. September 2012

Malaysia - Zwischenfazit

Zwischenfazit


Ungefähre Reisestrecke auf Malaysias Halbinsel


Nach nunmehr einem Monat Reisen und über 2.100 km auf Land und Wasser zurückgelegter Strecke wollen wir uns ein kleines persönliches Fazit über Malaysia erlauben.

Die Malaien

Wie bereits mehrfach erwähnt, schätzen wir den multikulturellen Mix von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Das führt nicht nur zu einem geschmacklichen Gaumenerlebnis sondern auch zu einer besonderen Offenheit der Menschen hier, die durch gute Englischkenntnisse der Malaien durchaus gefördert wird. Es ist einfach ein besonderes Erlebnis, wenn die hiesigen Mitmenschen freundlich und offen auf einen zukommend uns im Bus erzählen, dass sie gleich ihre Führerscheinprüfung ablegen. Dabei bleiben sie auch neugierig gegenüber den Touristen, was diese schon gesehen haben, wenngleich wir oft dafür als superreich gehalten werden, wogegen wir uns natürlich vehement wehren : ) Es ist ihnen nicht zu verdenken, da selbst ein günstiger One-Way-Langstreckenflug (EUR 500) hier in der Regel mehr als ein durchschnittliches Monatseinkommen darstellt.
Überrascht hat uns die Pünktlichkeit der von uns genutzten Verkehrsmittel (Langstreckenbusse, Stadtbusse und Fähren). Davon kann die Deutsche Bahn nur träumen ;-)

Das Land und seine Flora und Fauna

Das durch tropisches Klima geprägte Land begeistert uns bisher mit einem überwältigenden Artenreichtum in der Pflanzen- und Tierwelt. Von iPhone-großen Schmetterlingen, fahrradreifengroße Rafflesia-Blüten, Mammutbäumen, über Warane, Schlangen, die den Fahrweg kreuzen, einzigartigen Affen bis hin zu Riesenkäfern und Krokodilen, um nur ein Bruchteil der erlebbaren Pflanzen und Tiere, die man hier in der freien Wildbahn wiederfindet aufzuzählen. Dazu mussten wir uns nicht einmal weit in den undurchdringlichen Dschungel wagen.    

Die Probleme

Aber auch gerade hier liegen die Probleme von Malaysia, die global betrachtet die ganze Welt betreffen. Malaysia, als Beispiel für ein mit primärem Regenwald „bedecktes“ Land, gibt sich gerne auch dem globalen Verlangen von Nutzflächen hin. Der erste Eindruck von Malaysia bei der Durchreise erweckt eher den Eindruck, dass dieses Land aus Palmenplantagen besteht, die in erster Linie Öl, aber auch Bananen und Kokos liefern.

Doch moralisch aus anderen Ländern mit dem Zeigerfinger aufzeigen erscheint hier allerdings genauer betrachtet etwas zweifelhaft. Wer kann diesen Ländern das Recht auf wirtschaftliche Nutzung ihrer Flächen verdenken, da sie wenig andere Ressourcen haben und gerade die 1. Weltländer häufig die Abnehmer von Tropenhölzern, Palmöl (Malaysia zusammen mit Indonesien decken ca. 85 % der Weltproduktion ab) und Tropenfrüchten sind.

Trotz des Bewusstseins der Malaien für die Notwendigkeit der Erhaltung des Regenwaldes und der Erkenntnis den Regenwald touristisch vermarkten zu können (wenngleich die Auswirkung des Tourismus an dieser Stelle nicht ganz unproblematisch ist) ist ein Ende der Regenwaldrodungen nicht abzusehen.

Auch das mangelnde Recycling-Bewusstsein ist im Alltag so präsent wie die beim Erwerb von nur einem Produkt angebotene Plastiktüte im Supermarkt. Diese, wie auch Plastikflaschen und Dosen landen nicht selten in Flüssen, im Meer oder an Straßenecken. Dennoch sind die Malaien um Sauberkeit bemüht. Gerade in ihren eigenen Bereichen. Der eigene Laden mit dem davorliegenden Straßenbereich wird häufig mehrfach gefegt und geschrubbt und in den Gast-, Wohnhäusern sowie in vielen religiösen Gebäuden zieht man die Schuhe vor dem Betreten aus.

Unser Fazit

Das Land stellt sich uns mit seinen netten Menschen, tollen Stränden und seiner faszinierenden Flora und Fauna zu Land und zu Wasser mit einer für Touristen/ Individualreisende ausgezeichneten ausgebildeten  Infrastruktur als ein ideales Reiseland dar, dass verglichen mit Singapur teilweise nicht einmal halb so teuer zu bereisen ist. 


Weitere Foto- und Video-“Beweise“ zu Borneo werden wir zeitnah online stellen.


Montag, 17. September 2012

Malaysia - Kuala Lumpur - Teil 2

Highlights

Barreserven auffüllen - Wer hat denn hier gewütet?

Sportveranstaltung vor der Imbi Mall


Schwebebahn auf asiatisch :) (Monorail)

Masjid Jamek

Fußpflege per Fisch



Botanischer Garten bei den Lake Gardens





 
Petronas-Zwillingstürme bei Nacht



 


Nach unserem kurzen Ausflug an die Ostküste von Malaysias Halbinsel haben wir uns für eine Weitereise nach Borneo entschieden. Diese planen wir gerade von Kuala Lumpur aus, das wir bei dieser Gelegenheit weiter erkunden. Im zweiten Eindruck wirkt Kuala Lumpur nach nunmehr ca. 3 Wochen Malaysia doch recht sauber : ) Hier gibt es einfach so viel zu entdecken.
Auf dem Weg zu den Lake Gardens sind wir an der sehr belebten Chinatown vorbeigekommen. Die etwas touristisch wirkende Haupteinkaufsstraße besticht mit vielen verlockenden Angeboten in allen erdenklichen Farben. Ein Souvenir-Mekka für Schnäppchenjäger. Eine in Singapur für rund EUR 40,00 angebotene Fisch-Fußpflege kostet hier für 10 Minuten umgerechnet EUR 1,25. Das hat Ingmar gleich mal ausprobiert. Aber Vorsicht: Kitzelgefahr!
In den schönen Lake Gardens mit Attraktionen wie u.a. Deer-Park, Butterfly-Park und Botanischem Garten angekommen, stellen wir mit Verwundern fest, dass sich selbst an einem Sonntag hier nur relativ wenige Menschen tummeln. Außer ein paar Jogger in den Abendstunden, ein paar Touristen und einigen Brautpaaren, die die Kulisse für Hochzeitsfotos nutzen, ist hier sehr wenig los. Selbiger Park in Deutschland wäre am Wochenende flächendeckend gefüllt. Erklären können wir uns das nur so:
1. Die Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel ist unzureichend. Das wurde erkannt und es wird derzeit an einer eigenen U-Bahnstation gearbeitet.
2. Malaysia sowie wahrscheinlich die meisten Südostasiaten können dem Spazierengehen außerhalb klimatisierter Bereiche nicht wirklich viel abgewinnen.



Kulinarisches



Schon mal auf dem Pott gegessen?

Lecker!


Eisberg mit Früchten und Soja-Bubbles für ca. EUR 2,00

Auf weitere kulinarische Highlights in KL haben wir uns bereits auf der Weiterreise dorthin schon gefreut. Die Auswahl ist so überwältigend groß, sodass wir häufig mehrere Runden drehen, weil wir uns einfach nicht entscheiden können. Die Vielzahl an Promotern und Werbetafeln ist hilfreich aber manchmal auch ein bisschen too much. Um hier in KL aufzufallen, bedarf es wirklich eines großen Einfallsreichtums. Dazu benötigt man entweder vielfarbiges Essen, laute Musik oder eine wirklich außergewöhnliche Restaurantgestaltung.



Preise

# Hotel Doppelzimmer mit eigenem Bad und AC RM 90 pro Nacht (EUR 22,50)
# „Asiatisches Raclette“ ab RM 30,00 für 2 Personen (ab EUR 7,50)
# Flug von Kuala Lumpur nach Kota Kinabalu (2 Std.) RM 320,00 pro Person (EUR 80,00)
# Wäscheservice RM 5 pro KG (EUR 1,25)