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Ungefähre Reisestrecke auf Malaysias Halbinsel |
Nach nunmehr einem Monat Reisen und über 2.100 km auf Land und Wasser zurückgelegter Strecke wollen wir uns ein kleines persönliches Fazit über Malaysia erlauben.
Die Malaien
Wie bereits mehrfach erwähnt, schätzen wir den multikulturellen Mix von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Das führt nicht nur zu einem geschmacklichen Gaumenerlebnis sondern auch zu einer besonderen Offenheit der Menschen hier, die durch gute Englischkenntnisse der Malaien durchaus gefördert wird. Es ist einfach ein besonderes Erlebnis, wenn die hiesigen Mitmenschen freundlich und offen auf einen zukommend uns im Bus erzählen, dass sie gleich ihre Führerscheinprüfung ablegen. Dabei bleiben sie auch neugierig gegenüber den Touristen, was diese schon gesehen haben, wenngleich wir oft dafür als superreich gehalten werden, wogegen wir uns natürlich vehement wehren : ) Es ist ihnen nicht zu verdenken, da selbst ein günstiger One-Way-Langstreckenflug (EUR 500) hier in der Regel mehr als ein durchschnittliches Monatseinkommen darstellt.
Überrascht hat uns die Pünktlichkeit der von uns genutzten Verkehrsmittel (Langstreckenbusse, Stadtbusse und Fähren). Davon kann die Deutsche Bahn nur träumen ;-)
Das Land und seine Flora und Fauna
Das durch tropisches Klima geprägte Land begeistert uns bisher mit einem überwältigenden Artenreichtum in der Pflanzen- und Tierwelt. Von iPhone-großen Schmetterlingen, fahrradreifengroße Rafflesia-Blüten, Mammutbäumen, über Warane, Schlangen, die den Fahrweg kreuzen, einzigartigen Affen bis hin zu Riesenkäfern und Krokodilen, um nur ein Bruchteil der erlebbaren Pflanzen und Tiere, die man hier in der freien Wildbahn wiederfindet aufzuzählen. Dazu mussten wir uns nicht einmal weit in den undurchdringlichen Dschungel wagen.
Die Probleme
Aber auch gerade hier liegen die Probleme von Malaysia, die global betrachtet die ganze Welt betreffen. Malaysia, als Beispiel für ein mit primärem Regenwald „bedecktes“ Land, gibt sich gerne auch dem globalen Verlangen von Nutzflächen hin. Der erste Eindruck von Malaysia bei der Durchreise erweckt eher den Eindruck, dass dieses Land aus Palmenplantagen besteht, die in erster Linie Öl, aber auch Bananen und Kokos liefern.
Doch moralisch aus anderen Ländern mit dem Zeigerfinger aufzeigen erscheint hier allerdings genauer betrachtet etwas zweifelhaft. Wer kann diesen Ländern das Recht auf wirtschaftliche Nutzung ihrer Flächen verdenken, da sie wenig andere Ressourcen haben und gerade die 1. Weltländer häufig die Abnehmer von Tropenhölzern, Palmöl (Malaysia zusammen mit Indonesien decken ca. 85 % der Weltproduktion ab) und Tropenfrüchten sind.
Trotz des Bewusstseins der Malaien für die Notwendigkeit der Erhaltung des Regenwaldes und der Erkenntnis den Regenwald touristisch vermarkten zu können (wenngleich die Auswirkung des Tourismus an dieser Stelle nicht ganz unproblematisch ist) ist ein Ende der Regenwaldrodungen nicht abzusehen.
Auch das mangelnde Recycling-Bewusstsein ist im Alltag so präsent wie die beim Erwerb von nur einem Produkt angebotene Plastiktüte im Supermarkt. Diese, wie auch Plastikflaschen und Dosen landen nicht selten in Flüssen, im Meer oder an Straßenecken. Dennoch sind die Malaien um Sauberkeit bemüht. Gerade in ihren eigenen Bereichen. Der eigene Laden mit dem davorliegenden Straßenbereich wird häufig mehrfach gefegt und geschrubbt und in den Gast-, Wohnhäusern sowie in vielen religiösen Gebäuden zieht man die Schuhe vor dem Betreten aus.
Unser Fazit
Das Land stellt sich uns mit seinen netten Menschen, tollen Stränden und seiner faszinierenden Flora und Fauna zu Land und zu Wasser mit einer für Touristen/ Individualreisende ausgezeichneten ausgebildeten Infrastruktur als ein ideales Reiseland dar, dass verglichen mit Singapur teilweise nicht einmal halb so teuer zu bereisen ist.
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