Montag, 29. Oktober 2012

Indonesien - Ijen - Ein unglaublicher Arbeitsplatz

Highlights

















 

Chacha aus Yogya hat uns sehr empfohlen diesen sehr speziellen Ort (unsere letzte Station auf der Insel Java) zu besuchen. Der Vulkan Ijen ist noch nicht in vielen Reiseführern als Highlight erwähnt, erfreut sich allerdings im Internet schon außerordentlicher Beliebtheit. Die Straßenverhältnisse dorthin lassen jedenfalls eher auf einen Geheimtipp schließen. Wieder einmal sehr frühaufstehend bei diesem Geheimtipp angekommen, erwartete uns erst einmal eine kleine Wanderung die etwas staubig und teilweise doch steil hinauf geht.
Im Verlauf der Strecke begegnet man einheimischen Schleppern mit Bambuskörbern voller irreal wirkender gelber Steine. Es handelt sich hierbei um Schwefel, der aus einer im Krater liegenden Mine abgebaut wird. Das macht neugierig und nach geschafftem Aufstieg erwartet einen zunächst ein schöner Ausblick auf einen türkis-grünen Krater-See. Obwohl man mit diesem säure-haltigem Wasser besser keine Bekanntschaft machen sollte, ist ein Abstieg in den Krater zur Herkunft der „gelben Steine“ ein aufregendes MUSS. 
Man fühlt sich ein bisschen arbeitsbehindernd, wenn man unterwegs die fast schon rennenden Arbeiter auf den Weg nach unten und die vollbeladenen Schlepper auf den Weg nach oben antrifft. Aber unten angekommen erlebt man einen so absolut surreal wirkenden Arbeitsplatz, der einen die Mühen dorthin zu kommen vergessen lässt. Es ist eine Mixtur aus nach oben geleitetem Rauch mit Auswurf einer gelben Flüssigkeit, die sich versteinert, bei allgegenwärtigen hämmernden Geräuschen an einem türkis-grünen Säure-See bei blauem Himmel und begeistert-dreinblickenden Kamera-Teams. Wow…
Ein wirklich einmaliges und unglaublich faszinierendes Erlebnis.



Quelle: Bing.de

Nach ca. 1.300 km auf der Insel Java geht es jetzt Richtung Osten weiter nach Bali.

Freitag, 26. Oktober 2012

Indonesien - Gunung Bromo - Romantische Morgenstunden und ein beschwerlicher Weg durch den Aschesturm

Highlights



Ausblick auf Gunung Bromo, Batok und Semeru


Im "Mammut-Krater" vor Gunung Batok

Kraterrand Gunung Bromo

Kraterrand Gunung Bromo


Treppe zum Krater Gunung Bromo



"Mammut-Krater" mit Tempel


Dreckspatzen



Nachdem wir in Yogya wieder neue Kräfte gesammelt haben, führt unsere Reise weiter östlich in den Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark. Die fast eintägige Fahrt in ein Dorf am Rande des Gunung Bromo bestritten wir mit nichtklimatisierten und armeisenbestückten sowie vollbeladenen Kleinbussen. Doch diese Strapazen waren am frühen Morgen des nächsten Tages schon wieder vergessen, als es mit dem Jeep zum Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang auf den Gunung Penanjakan ging.

Das frühe Aufstehen (3:00 Uhr!!) hat sich gelohnt und auch dieses Mal standen wir in einer begeisterten Menge von mehreren hundert Sonnenaufgangsliebhabern. Einheimische boten in der Menge heiße Getränke, Suppen und verschiedenste Snacks für die noch im Halbschlaf Wandelnden und jene, die nicht auf das wenig üppige Frühstück im Hotel warten wollten (Weißbrot mit Marmelade). Der Ausblick auf Gunung Bromo, Batok und Semeru ist atemberaubend und ähnelt einer Mondlandschaft. Diese Gegend scheint einem so unwirklich und ist bei näherem Nachdenken für die hier lebenden Menschen Fluch (ständige Aktivität) und Segen (fruchtbarer Boden) zugleich.

Nachdem es nun endlich taghell war und unzählige Sonnen- und Landschaftsbilder geknipst wurden :-) bewegte sich die gesamte Menge bergabwärts, quetschte sich in die wartenden Jeeps und fuhr in Richtung Bromo-Vulkan. Die Erwartungen, einen aktiven Vulkan zu besteigen und in den Schlund des Kraters sehen zu können waren bei allen sehr groß.

Diese wurden aufgrund eines wüstenähnlichen Sturms im riesigen "Mammut-Krater", der u. a. auch den Aschekegel Bromo beherbergt, nicht ganz erfüllt. Wir suchten, oft die Hand vor den Augen nicht sehen könnend, den Weg Richtung Treppenaufstieg zum Bromo Krater. Andere Touristen ließen sich mit Pferden zum Aufstieg schleppen und vermummten sich in riesigen Tüchern, andere irrten wie ein Astronaut mit ihren Motorradhelmen herum. Auf dem Rand des Kraters angekommen, der weitgehend ungeschützt war, sah man recht wenig. Doch das Innere des Vulkans enthüllte geheimnisvolle, sprudelnde, leise explodierende Geräusche. - Da wurde einem dann doch etwas mulmig. - Aber das Wissen, dass noch viele andere Vulkanbegeisterte an diesem Ort  sind, beruhigte wiederum.

Dieser wüstennahe Ausflug bleibt uns jedenfalls in Erinnerung.


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Indonesien - Yogyakarta - Einfach wunderbar

Highlights und eine neue Reiseerfahrung

 
Vogelverkauf beim Taman Sari (bei Wasserschloss-Ruine)

Malioboro Street


Puppenherstellung für Schattenspiel

Populäres Batikhandwerk


Yogya, wie die Stadt im Volksmund auch genannt wird war für uns eine ganz besondere Erfahrung. Nicht nur weil die Stadt mit ihren rund 1 Million Einwohnern wirklich sehr angenehm ist und zu einigen Tagestouren einlädt, sondern im Speziellen weil wir die Möglichkeit genutzt haben eine Woche lang bei einer indonesischen Familie zu leben. Das Internetportal couchsurfing.org macht es möglich. 

Miriam, Agus, Ricky, Monica, Chacha und Stella vor ihrem Haus in Yogyakarta

Miriam, Mbak Nini (die nette Haushaltshilfe) und Ingmar

So sind wir nach langem Hin und Her überlegen und nach sorgfältiger Prüfung auf Chacha (Englischlehrerin) und ihren Mann Agus (Personalchef im örtlichen 5-Sterne-Sheraton Hotel) gestoßen. Sie haben drei wirklich gut erzogene Kinder Ricky, Monica und Stella. Die fürsorgliche Hausangestellte namens Mbak Nini hat uns immer mit sehr leckerem Essen versorgt und sogar liebenswerterweise unsere Wäsche gewaschen. Sie gehören der indonesischen Mittelklasse an und leben dementsprechend in einem recht komfortablen Haus. Die katholische Familie war so unglaublich nett zu uns, dass wir uns schon als ein echter Bestandteil der Familie gefühlt haben. 

Zu Besuch bei den Eltern von Chacha


Auch den netten Eltern von Chacha durften wir einen Besuch abstatten. Sie haben uns herzlich aufgenommen und mit sehr leckerem Essen (Bihun Goreng) versorgt. Ihre bezaubernde Mutter hatte erst kürzlich einen Schlaganfall und wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Ihr hat unser Besuch so gut getan, dass alle Schmerzen auf einmal vergessen schienen. Ihr freundlicher Vater mit sehr gutem Gedächtnis sprach sogar Englisch, was hier in Indonesien nicht selbstverständlich ist. 


Agus, Chacha, Miriam im Merapi Vulkan Museum

Prambanan Tempel-Anlage



Plaosan Tempel-Anlage

Borobudur Tempel-Anlage



Sheraton Hotel (Eingang zum Poolbereich)

Chacha, Stella, Agus, Monica, Miriam am Sheraton Pool

Miriam auf der Terrasse in bester Gesellschaft

Abfahrt in die Stadt

 
Wir könnten noch so viel über Ba Cacha und Mas Agus berichten, z.B. über die vielen interessanten und durchaus intellektuellen Gespräche über das Leben in Indonesien und Europa, Politik und Wirtschaft, das sie uns eines ihrer Mofas ausgeliehen haben und mit uns zu interessanten Sehenswürdigkeiten gefahren sind, gemeinsame Spieleabende, Schwimmen im 5 Sterne-Pool etc.
Das war sicherlich eines der großen Highlights auf unserer bisherigen Reise.   


Kulinarisches

Ohne Chacha und ihrer Familie hätten wir sicherlich die vielen nachfolgenden, wirklich empfehlenswerten Leckereien hier in Indonesien bzw. Yogya nicht probiert (ohne irgendwelche Magen-Darm-Beschwerden):

Nasi Gudeg, Tempe, Telur

Reis mit Jackfrucht (Gudeg), Sojabohnen-Cracker (Tempe) und in Soja-Soße gekochtes Ei (Telur)


Jadah & Tempe


Klebreis (Jadah) mit mit Sojabohnen-Cracker (Tempe)


Jenang

Reismehl-Nachtisch mit Aroma und Sago-Perlen

Peyek


Erdnuss-Cracker


 Krupuk Palembang

Leckere Chips aus Sumatra


Pisang emas, Mango
Mini-Bananen und Mangos


Salak

Schlangenfrucht
Abon sapi 

Getrocknetes Kuhfleisch. Eignet sich wunderbar als Geschmacksträger zu gekochtem Reis.


Pecel & Mendoan 

Gemüse mit Erdnusssoße (Pecel) und Tempe in Mehl gebacken (Mendoan)


Mie Soto
Nudeln mit Ei



Korrigiere uns Chacha, wenn wir etwas falsches aufgeschrieben haben :-)


Preise

# landestypisches Mittagessen für 4 Personen mit Getränken ca. Rp 80.000,00 (EUR 6,40)
# Trans Yogyakarta (öffentlicher Bus) Rp 3.500,00 pro Person pro Fahrt (EUR 0,30)
# Eintritt für die hinduistischen Prambanan Tempel USD 18,00 pro Person
# Eintritt für den Zoo Rp 15.000,00 pro Person (EUR 1,20)

Bei den Eintrittspreisen von einigen touristischen Attraktionen ist es im Übrigen so, dass ausländische Touristen einiges mehr an Eintritt zahlen als die Indonesier. Das findet man in einigen anderen asiatischen Ländern auch wieder und ermöglicht den einheimischen Touristen einen angemessenen Zugang zu ihren Sehenswürdigkeiten.